Wem gehört das Klima?
Denkzeitraum 2016
Axel Gosseries: Burden-Sharing in Asylum Policy (28.04.2016)
Was ist von handelbaren Füchtlingsquoten zu halten? Axel Gosseries (Fonds Nationale de la Recherche Scientifique, Belgien) untersucht und kritisiert die Idee einer handelbaren Flüchtlingsquote von einer normativen Perspektive. Dürfen Quoten für Flüchtlinge oder Asylsuchende überhaupt gelten? Wie kann in diesem Zusammenhang Arbeitsteilung aussehen und wie ist sie aus einer gerechtigkeitstheoretischen Perspektive zu bewerten? Was wird durch handelbare Quoten gewonnen und wie vergleicht sich die Idee zu anderen Vorschlägen, etwa Geld-Transfers oder nicht-handelbaren Quoten?
Alwin Fill und Hermine Penz: Ökolinguistik – Wie konstruieren wir Klima und Umwelt über die Sprache? (12.05.2016)
Sollte man nicht statt „Umwelt“ „Mitwelt“ sagen, um das Miteinander von Mensch und Natur auszudrücken? Und war der „Klimawandel“ nicht lange Zeit als Erderwärmung“ bekannt? Sprache hat großen Einfluss auf unser Denken und Handeln im Bereich Klima und Umwelt. Bio, öko, grün, nachhaltig, regional, smart sind nur einige der Wörter, mit denen ‚umweltfreundliches‘ Handeln beschrieben wird. „Klimaputz“ klingt besser als „Energiefresser-Entsorgung“, "Fleischwerkstätte“ besser als „Schlachthof“.
Alwin Fill und Hermine Penz vom Institut für Anglistik der Karl-Franzens-Universität Graz werden die Kraft der Sprache beim „Grünwaschen“ unserer Behandlung der Natur, aber auch beim Bewusstmachen und möglichen Mildern von Umweltproblemen aufzeigen.
Hermine Penz und Studierende: Klimawandel im Spiegel der Sprache (19.05.2016)
Der Diskurs über die Umwelt anhand von konkreten Beispielen sowie die Wirkung der Sprache auf die Umwelt und die mögliche Verschärfung oder Reduzierung von Umweltproblemen durch Sprache stehen im Zentrum dieser Veranstaltung mit Hermine Penz (Institut für Anglistik der Karl-Franzens-Universität Graz). Auch Studierende der Universität Graz präsentieren Projekte, in denen sie diesen Fragen nachgehen und zeigen, wie Sprache und bildliche Darstellungen zu Umweltthemen unsere Wahrnehmung und auch unser Handeln in Umweltfragen beeinflussen.
Thomas Pogge: Individual Responsibility for Climate Change (09.06.2016)
Angesichts der drohenden Gefahr eines katastrophalen Klimawandels kann jede:r menschliche Akteur:in auf eine Lösung verweisen, die ihm:ihr keine Opfer abverlangt. Aber wenn jede:r nach seiner:ihrer bevorzugten Lösung vorgeht, wird das Problem nicht gelöst werden. Wir brauchen daher eine verbindliche Zuweisung von Verantwortlichkeiten - im Idealfall eine, die als moralisch vertretbar und rechtlich verbindlich angesehen werden kann. Die Oslo-Prinzipien liefern die Grundidee für eine solche Lösung, die von Regierungen auf subnationale Einheiten und Einzelpersonen ausgedehnt werden kann.