Einladung zum Panel Europa und Kolonialismus
Europa normativ und ideell betrachtet: Es geht um die Ideen europäischer Aufklärung, um Freiheit, Autonomie, Person, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Verantwortung und Toleranz ebenso wie historische Formen ihrer institutionellen Fassung in Rechtsstaat, Gewaltenteilung und Sozialstaat – mit der Sicherung von u.a. demokratischer Partizipationsrechte und substantieller Chancengleichheit und der Bereitstellung und dem Erhalt öffentlicher Güter als komplexen Staatsaufgaben.
Der ideelle, häufig universalistisch verstandene Anspruch Europas steht in einem Spannungsverhältnis zu den historischen und gegenwärtigen Exklusions-Erfahrungen von Menschen und Gruppen, die ihre Beiträge zu den kulturellen Grundlagen Europas nicht angemessen anerkannt finden und ihre Ansprüche an Teilhabe sowie Schutz ihrer grundlegenden Rechte nicht oder nicht ausreichend realisiert sehen. Viele Menschen und Gruppen in und außerhalb Europas wurden (mittelbare) Opfer kolonialer Machtausübung europäischer Staaten, Expansion und partikularistischer Diskriminierung durch europäische Akteure.
Jennifer Page (PhD, Harvard University), Postdoc am Ethik-Zentrum der Universität Zürich
geht dieser Spannung mit Blick auf die Sklaverei in Nordamerika und den Vereinigten Staaten und ihren strukturellen und normativen Konsequenzen nach und fragt nach der besonderen Verantwortung staatlicher Akteure.
Prof. Øyvind Stokke, UiT-The Arctic University of Norway, Tromsø
erörtet die Konsequenzen der Durchsetzung der Politik der “Norwegianisation” gegen die indigene Bevölkerung Skandinaviens und der an den Saami und Kvens verübten Ungerechtigkeiten und untersucht, wie heute deren Erfahrungen anerkannt und ihren Ansprüchen auf Selbstbestimmung entsprochen werden können.
Im Anschluss an die Referate der Panelisten Diskussion
Freier Eintritt und Buffet
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